Inflation? Geldentwertung? Kaufkraftverlust?
Wir bemerken dies durch den Anstieg der Preise für Waren und Dienstleistungen. Aber wie wird das gemessen und wirkt sich das für jeden gleichermaßen aus?
Wie sich die Preise von einem Jahr auf das nächste verändern, wird durch einen Warenkorb abgebildet und gemessen, in welchem diejenigen Güter und Dienstleistungen enthalten sind, für die ein durchschnittlicher Konsument im Jahresverlauf Geld ausgibt. Derzeit befinden sich in diesem Warenkorb ca. 650 Waren und Dienstleistungen.
Im Februar 2023 stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland um 8,7 Prozent gegenüber Februar 2022, in Österreich sogar um 10,9 Prozent. Seit den Nachkriegsjahren gab es keine höhere Inflationsrate als derzeit.
Als Gründe werden in erster Linie der Krieg in der Ukraine und die damit zusammenhängende Energiekrise angegeben. Denn nicht nur Öl und Gas stiegen im Preis, sondern auch die mit Energie produzierten Waren. Und bei vielen Waren ist auch das Angebot gesunken, wodurch wiederum die Preise stiegen.
Doch nicht jeder empfindet die Inflation subjektiv gleich und nicht jeden betrifft sie auch gleich. Denn im Warenkorb sind sowohl Produkte des täglichen Gebrauchs als auch langlebige Konsumgüter (zB Autos) enthalten. Die hohe Inflation trifft also vor allem die Bevölkerungsschichten mit geringerem Einkommen besonders stark. Denn dadurch, dass besonders die Lebensmittel-, Energie- und Mietpreise am stärksten gestiegen sind und Geringverdiener auch oft auf keine Rücklagen (Sparguthaben) zurückgreifen können, rutschen diese immer weiter in die Armut ab. Daher müssen auch besonders für diese Haushalte gezielte Maßnahmen gesetzt werden, um die Teuerungen auszugleichen (Klimabonus, Einmalzahlungen, Energiekostenausgleich und Anti-Teuerungsbonus sollen hier ihre Wirkung zeigen).
Diejenigen, die über ein höheres Einkommen verfügen und auch einen größeren Teil ihres Einkommens zB für Computer, Kultur oder Pauschalreisen ausgeben, spüren die Inflation nicht in demselben Ausmaß, da diese Preise weniger stark gestiegen sind.