Das Pensionssystem
in Österreich

Unser Pensionssystem

Ein umfassender Überblick

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Das Pensionssystem in Österreich ist ein zentrales Thema, das alle Generationen betrifft.
Mit dem demografischen Wandel und der steigenden Lebenserwartung rücken Fragen zur finanziellen Absicherung im Alter immer mehr in den Fokus.
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Doch wie funktioniert das System?
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Welche Rolle spielen die drei Säulen?
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Welche Möglichkeiten gibt es, für den Ruhestand vorzusorgen?
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Hier beleuchten wir die Strukturen, Vor- und Nachteile sowie die speziellen Herausforderungen, mit denen Frauen zu kämpfen haben.

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Die drei Säulen des Pensionssystems

1. Säule - Die staatliche Pension
Die staatliche Pension bildet die erste und wichtigste Säule des österreichischen Pensionssystems.
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Sie basiert auf dem Umlageverfahren, bei dem die aktuelle arbeitende Generation die Pensionen der Pensionist:innen finanziert.
2. Säule - Die betriebliche Altersvorsorge
Die zweite Säule des Pensionssystems ist die betriebliche Vorsorge.
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Arbeitgeber:innen leisten dabei einen Beitrag zur zusätzlichen Altersabsicherung ihrer Mitarbeiter:innen.
3. Säule - Die private Vorsorge
Die private Vorsorge gewinnt angesichts der Unsicherheiten in den ersten beiden Säulen immer mehr an Bedeutung.
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Sie erfordert Eigeninitiative und Planung.

1. Säule - Die staatliche Pension

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Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen zahlen Pflichtbeiträge zur Sozialversicherung. Diese Beiträge werden im Umlagesystem direkt an die Pensionist:innen ausgeschüttet.
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Der Beitragssatz liegt derzeit bei 22,8 %, wobei Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen diese Kosten teilen. Selbstständige und Landwirt:innen haben eigene Regelungen..
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Vorteile:

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  • Solidarisches System: Beiträge der arbeitenden Generation finanzieren die Pension der aktuellen Pensionist:innen, was eine gewisse soziale Sicherheit darstellt.
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  • Zugang für alle Erwerbstätigen: Pflichtversicherung sorgt für universelle Teilnahme und einheitliche Regelungen.
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  • Kalkulierbare Absicherung: Die Berechnung basiert auf dem Einkommen, wodurch sich jede:r berechnen kann, wie viel Pension er/sie einmal voraussichtlich bekommen wird.

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Herausforderungen:
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  • Demografischer Druck: Sinkende Geburtenraten und steigende Lebenserwartung belasten das Umlagesystem.
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  • Ungerechtigkeiten: Die unflexible Anrechnung von Care-Arbeit oder Teilzeit benachteiligt Frauen.
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  • Geringe Nachhaltigkeit: Die langfristige Finanzierbarkeit ist aufgrund des demografischen Wandels fraglich.
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  • Begrenzte Flexibilität: Keine Anpassung an individuelle Sparstrategien oder zusätzliche Bedürfnisse.
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2. Säule - Die betriebliche Altersvorsorge

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Formen der betrieblichen Vorsorge:

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  • Pensionskassen: Arbeitgeber:innen zahlen regelmäßige Beiträge ein, die in Fonds angelegt werden.
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  • Abfertigung neu: Bei Beendigung eines Arbeitsverhältnisses wird der angesparte Betrag entweder ausbezahlt oder in eine Rentenform überführt.
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Vorteile:

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  • Zusätzliche Absicherung: Ergänzt die staatliche Pension, insbesondere bei höheren Einkommen.

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  • Steuerliche Vorteile: Beiträge und Erträge werden steuerlich gefördert.

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  • Automatische Teilnahme: Arbeitnehmer*innen profitieren, ohne aktiv Vorsorge treffen zu müssen.

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Einschränkungen:
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  • Ungleiche Verbreitung: Nicht alle Unternehmen bieten betriebliche Vorsorge an, besonders kleine Betriebe nicht.

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  • Komplexe Produkte: Transparenz fehlt oft, was es schwierig macht, die besten Optionen zu wählen.

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  • Geringere Ansprüche bei Teilzeit: Frauen und Geringverdiener*innen profitieren weniger.

3. Säule - Die private Vorsorge

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Möglichkeiten privater Vorsorge:

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  • Lebensversicherungen.
  • Investmentfonds und ETFs
  • Anlage-Immobilien (nicht die, die du selbst bewohnst)
  • Zusatzpensionen auf privater Basis
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Vorteile:

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  • Individuelle Gestaltung: Sparpläne können flexibel an persönliche Ziele angepasst werden.

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  • Breites Spektrum: Verschiedene Produkte wie Fonds, Immobilien oder Lebensversicherungen stehen zur Verfügung.

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  • Zusätzliche Sicherheit: Ergänzt staatliche und betriebliche Pensionen, um den Lebensstandard zu halten.

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  • Unabhängigkeit: Nicht an Arbeitgeber oder staatliche Programme gebunden.

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  • Potenzielle Renditen: Kapitalmarktorientierte Anlagen können hohe Erträge liefern.

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Herausforderungen:

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  • Einkommensabhängigkeit: Geringverdiener:innen können oft nicht genug ansparen.

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  • Benötigt finanzielle Bildung: Viele Menschen haben nicht das Wissen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

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  • Mangelnde Transparenz: Produkte können schwer verständlich oder intransparent sein.

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  • Hohe Kosten: Abschluss- und Verwaltungskosten können Erträge erheblich schmälern.

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  • Kapitalmarktrisiken: Erhebliche Verluste sind möglich, insbesondere bei unsicheren Finanzprodukten.

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    Das 45 – 65 – 80 Modell
    Was ist das?

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    Das 45-65-80-Modell dient als Richtwert für eine stabile Altersvorsorge im österreichischen Pensionssystem.
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    Es kombiniert die Forderung nach langjähriger Erwerbstätigkeit, einem möglichst späten Pensionsantrittsalter und einer angemessenen Ersatzrate, die den Grundbedarf im Ruhestand sichern soll.
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    Was bedeuten die drei Kennzahlen?

    45 Beitragsjahre

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    Für eine Pension aus der staatlichen Säule müssen mindestens 15 Versicherungsjahre vorliegen, davon 7 Jahre tatsächliche Erwerbstätigkeit. Dies ist die Mindestanforderung, um überhaupt einen Anspruch zu erlangen.
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    Um die Pension in voller Höhe zu erhalten, sind jedoch 45 Beitragsjahre nötig. Diese können durch Erwerbsarbeit, Kindererziehungszeiten, Pflegezeiten und Ersatzzeiten wie Präsenz- oder Zivildienst erreicht werden.
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    Jedes Beitragsjahr wirkt sich direkt auf die Pensionshöhe aus, da pro Monat 1,78% des beitragspflichtigen Einkommens auf das Pensionskonto angerechnet werden. Fehlende Beitragsjahre führen zu Abschlägen und einer niedrigeren Ersatzrate.

     

    65 Jahre Pensionsantrittsalter

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    Das reguläre Pensionsalter beträgt aktuell 65 Jahre für Männer und 60 Jahre für Frauen. Frauen wird ihr Pensionsalter jedoch bis 2033 schrittweise auf 65 Jahre angehoben.
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    Ein frühzeitiger Pensionsantritt ist möglich, führt jedoch zu dauerhaften Kürzungen: Pro Jahr, das vor dem regulären Pensionsalter in Pension gegangen wird, sinkt die Pension um 4,2 %.
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    Wer über das Regelpensionsalter hinaus arbeitet, profitiert jedoch von Zuschlägen, die die Pension steigern.

     

    80% des durchschnittlichen Einkommens

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    Die Zielersatzrate von 80 % bezieht sich nicht auf das letzte Gehalt, sondern auf das durchschnittliche Einkommen, das während der gesamten Beitragsjahre (= Durchrechnungszeitraum) erzielt wurde.
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    Diese Ersatzrate soll sicherstellen, dass die Lebenshaltungskosten im Ruhestand gedeckt sind und ein Mindestmaß an Lebensstandard möglich bleibt.
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    Tatsächlich reicht die dadurch errechnete Pension für viele Personen, vor allem Frauen, nicht aus, um sich in der Pension einen adäquaten Lebensstandard leisten zu können. Gründe dafür sind niedrige Einkommen, Teilzeitbeschäftigung und Erwerbsunterbrechungen.

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    Frauen und das Pensionssystem

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    Frauen werden strukturell im österreichischen Pensionssystem benachteiligt.
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    Diese Ungleichheiten sind sowohl Ursache als auch Folge einer geschlechterbezogenen Schieflage, die sich im Alter besonders deutlich zeigt.
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    Hier eine detaillierte Betrachtung:

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    Gender Pay Gap

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    Der Gender Pay Gap beschreibt die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen und beträgt in Österreich 18,9 % (brutto).
    Bei bereinigten Daten – also unter Berücksichtigung gleicher Arbeit – liegt die Differenz immer noch bei rund 12,4 %.
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    Ursachen sind:

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    🔥 Segregation im Arbeitsmarkt: Frauen sind häufiger in schlechter bezahlten Branchen wie Pflege, Handel oder Bildung tätig.
    🔥 Karriereunterbrechungen: Frauen steigen oft aus dem Beruf aus oder reduzieren ihre Arbeitszeit, z. B. für Kinderbetreuung.
    🔥 Gläserne Decke: Frauen sind in Führungspositionen unterrepräsentiert.
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    Auswirkungen auf die Pensionen:

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    Da die Pensionsberechnung direkt an die Höhe des Einkommens gekoppelt ist, führt der Gender Pay Gap zu deutlich niedrigeren Pensionsansprüchen für Frauen.
    Besonders problematisch ist dies für Alleinerziehende bzw. Alleinstehende, die nicht auf zusätzliche Absicherung durch einen Partner zählen können.
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    Gender Care Gap

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    Der Gender Care Gap bezeichnet den Unterschied in der unbezahlten Care-Arbeit, die Frauen im Vergleich zu Männern leisten.
    In Österreich übernehmen Frauen etwa doppelt so viele Stunden unbezahlter Arbeit wie Männer, vor allem in der Kindererziehung und Pflege von Angehörigen.
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    Der Gender Care Gap verstärkt die wirtschaftliche Abhängigkeit von Partnern, insbesondere in Haushalten, in denen nur eine Person vollzeitbeschäftigt ist.
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    Gründe hierfür sind:

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    🔥 Gesellschaftliche Rollenbilder: Frauen gelten oft als primäre Verantwortliche für Familienaufgaben, viele Männer sind nach wie vor nicht bereit, Pflegearbeit zu übernehmem.
    🔥 Mangelnde Infrastruktur: Fehlende Kinderbetreuungsangebote und Pflegemöglichkeiten zwingen Frauen in Teilzeitjobs oder zu Erwerbsunterbrechungen.
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    Auswirkungen auf die Pensionen:

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    🔥 Weniger Beitragsjahre: Durch Erwerbsunterbrechungen oder Teilzeitbeschäftigung fehlen Frauen oft bis zu 10 Beitragsjahre, was die Pension deutlich reduziert.
    🔥 Nicht angerechnete Arbeit: Care-Arbeit wird zwar indirekt durch Kindererziehungszeiten angerechnet, jedoch nur begrenzt. Viele Jahre unbezahlter Arbeit bleiben unberücksichtigt.
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    Gender Pension Gap

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    Der Gender Pension Gap beschreibt die Pensionslücke zwischen Frauen und Männern, die in Österreich bei rund 40,5 % liegt.
    Dies ist eine der höchsten Lücken in der Europäischen Union.
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    Hauptursachen hierfür sind:

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    🔥 Direkte Auswirkungen des Gender Pay und Care Gaps.
    🔥 Geringere betriebliche und private Vorsorge, da Frauen aufgrund niedrigerer Einkommen weniger Geld sparen oder investieren können.
    🔥 Längere Lebenserwartung: Frauen beziehen im Schnitt fünf Jahre länger Pension, jedoch oft bei deutlich niedrigeren Beträgen.
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    Frauen erhalten häufig nur die „Mindestpension“ oder leben von Pensionsansprüchen, die aus Teilzeitarbeit resultieren. Insbesondere Witwenpensionen sind oft unzureichend.
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    Herausforderungen und Kritik am System

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    Das österreichische Pensionssystem steht vor einer Reihe von Herausforderungen:

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    ✖️ Schwer erreichbar für alle: Personen mit unregelmäßigen Erwerbsbiografien, wie Frauen in Care-Rollen, können die 45 Beitragsjahre oft nicht erfüllen.
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    ✖️ Demografischer Wandel: Die alternde Bevölkerung stellt das Umlagesystem vor finanzielle Herausforderungen, da immer weniger Beitragszahler:innen immer mehr Pensionist:innen finanzieren müssen.
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    ✖️ Realitätsferne Ersatzrate: Viele Menschen, insbesondere Geringverdiener:innen und Teilzeitarbeiter:innen, bekommen aufgrund der lebenslangen Durchrechnung eine Pension, die unterhalb des Existenzminimums liegt.
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    ✖️ Kürzungen bei früher Pensionierung: Frühzeitige Pensionierungen, die oft gesundheitlich bedingt oder unfreiwillig sind, führen zu erheblichen finanziellen Einbußen.
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    ✖️ Erhöhte Eigenverantwortung und Abhängigkeit von privater Vorsorge: Da die staatliche Pension allein oft nicht ausreicht, wird die Eigenverantwortung zur Vorsorge immer wichtiger. Dies birgt Risiken, vor allem für Personen mit geringem Einkommen.

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    Praktische Tipps und Informationen

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    Das Pensionssystem in Österreich bietet eine solide Grundlage für die Altersvorsorge, doch es ist von Herausforderungen geprägt.
    Die Kombination aus staatlicher Pension, betrieblicher Vorsorge und privater Absicherung ist essenziell, um finanzielle Sicherheit im Ruhestand zu gewährleisten.
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    Besonders Frauen sollten frühzeitig planen und ihre Optionen ausloten, um Nachteile auszugleichen.
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    Nutze die verfügbaren Informationsquellen und beginne noch heute, deine finanzielle Zukunft zu gestalten!

    1. Checke dein Pensionskonto

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    Zugang gibt es über die Website der Sozialversicherung.

     

    2. Bilde dich finanziell weiter

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