Ist Bausparen derzeit noch sinnvoll?

Früher galt der Bausparvertrag als eine der beliebtesten Formen der Geldanlage, besonders für diejenigen, die irgendwann in ein Eigenheim investieren wollten. Der Vorteil lag auf der Hand: Du sparst regelmäßig, erhältst eine staatliche Prämie und kannst später ein zinsgünstiges Darlehen für den Immobilienerwerb erhalten.

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Doch wie sieht es derzeit aus? Ist Bausparen noch eine sinnvolle Option oder ist es an der Zeit, Alternativen zu suchen?
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Lass uns genauer ansehen, warum Bausparverträge heute oft nicht mehr die beste Wahl sind.

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Was ist ein Bausparvertrag?

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Ein Bausparvertrag ist ein Sparmodell, bei dem du über Jahre hinweg regelmäßig in einen Vertrag einzahlst.
Das gesparte Geld wird später genutzt, um ein zinsgünstiges Darlehen für den Erwerb, Bau oder die Renovierung einer Immobilie zu erhalten.
Die Idee dahinter war lange Zeit, dir eine günstige Finanzierung zu ermöglichen, nachdem du eine bestimmte Summe angespart hast.
Während der Sparphase profitierst du zudem von einer staatlichen Bausparprämie, die dir zusätzliches Kapital bringt.
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Doch was ist von diesem Modell heute noch zu halten?
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Die staatliche Bausparprämie – Wie viel Geld bekommst du wirklich?

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Die staatliche Förderung, die als Bausparprämie bekannt ist, ist einer der Hauptanreize, warum sich viele für einen Bausparvertrag entschieden haben.
Doch auch hier hat sich einiges geändert.
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In Österreich beträgt die staatliche Prämie derzeit nur noch 1,5 % auf die im jeweiligen Jahr eingezahlte Summe, wobei maximal 1.200 Euro pro Jahr begünstigt werden. Das bedeutet, dass du auf maximal 1.200 Euro jährlich eine Prämie von maximal 18 Euro erhältst.
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Das klingt auf den ersten Blick nach „geschenktem Geld“, doch bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass diese Förderung im Vergleich zu den Renditen anderer Anlageformen eher gering ist.
Wenn du also 1.200 Euro pro Jahr einzahlst, bekommst du gerade einmal 18 Euro als Prämie.
Diese Summe ist in Zeiten niedriger Zinsen und höherer Inflation kaum mehr ein wirklicher Anreiz.
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Die Zinsentwicklung:

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Neben der Bausparprämie ist auch die Verzinsung des angesparten Kapitals ein wichtiger Faktor.
Die Zinsen für Bausparverträge sind in den letzten Jahren stark gesenkt worden.
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War es früher üblich, mit einem Bausparvertrag Zinsen von 3-4 % zu erzielen, liegen die aktuellen Zinssätze heute bei etwa 1,5 – 2,0 %.
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Oft wird im ersten Jahr ein höherer Zinssatz versprochen, um Kunden anzulocken.
Doch Achtung: Im ersten Jahr hast du noch kaum Kapital im Vertrag, das bedeutet, dass du nur minimal davon profitierst.
Pass daher gut bei solchen Lockvogel-Angeboten auf und lass dich nicht täuschen!
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Die Rendite im Detail – Warum Bausparen wenig rentabel ist

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1. Niedrige Zinsen:

Die Zinsen für Bausparverträge sind heutzutage sehr niedrig, wodurch das Kapital kaum wächst. Auch die staatliche Prämie von 1,5 % ist im Vergleich zu anderen Anlageformen verschwindend gering.
Wenn du deine effektive Rendite berechnen willst, verwende den Renditerechner der Arbeiterkammer [LINK]
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2. Hohe Inflation:

Die Inflation übersteigt oft die Verzinsung von Bausparverträgen, was bedeutet, dass du real gesehen an Kaufkraft verlierst, anstatt dass dein Geld wächst.
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3. Begrenzte Förderung:

Die staatliche Förderung ist auf die Einzahlung von 1.200 Euro pro Jahr begrenzt, wodurch du nur einen minimalen Anreiz hast, in einen Bausparvertrag zu investieren. Bei höheren Einzahlungen gibt es keine zusätzliche Förderung, was den Vertrag weniger attraktiv macht.
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4. Gebundenes Kapital:

Du kannst dein Geld im Bausparvertrag nicht flexibel verwenden. Das Kapital ist für 6 Jahre gebunden.
Im Vergleich dazu sind alternative Sparformen flexibler und bieten dir mehr Handlungsspielraum.
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Es wird deutlich: Selbst wenn du die maximale Bausparprämie ausnutzt, bleibt der finanzielle Vorteil gering – besonders weil du das Geld längerfristig fix anlegst und nicht darauf zugreifen kannst.

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Sägezahn-Effekt vs. Zinseszins-Effekt

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Der Sägezahneffekt und der Zinseszins-Effekt verdeutlichen zwei grundlegend unterschiedliche Dynamiken beim Vermögensaufbau, sowohl in finanzieller als auch in psychologischer Hinsicht.
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Der Sägezahneffekt – wie bei Bausparverträgen üblich – beschreibt ein Muster, bei dem regelmäßig eingezahlte Beträge zunächst kaum Zuwachs erfahren, da die Zinsen nur auf das jeweils angesparte Kapital und nicht auf Zuwächse angewandt werden.
Dieses Wachstum bleibt begrenzt und unterliegt zudem häufig einer geplanten Unterbrechung: Nach der Laufzeit eines Bausparvertrags – oft sechs Jahre – wird das freigewordene Kapital nicht weiter investiert, sondern häufig für Anschaffungen ausgegeben. Dies unterbricht den langfristigen Aufbau von Vermögen und setzt den Prozess immer wieder auf null zurück.
Psychologisch wirkt dieser Ablauf verführerisch, da das angesparte Geld als „Belohnung“ betrachtet wird, was langfristiges Denken behindert.
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Im Gegensatz dazu entfaltet der Zinseszins-Effekt eine exponentielle Wachstumskraft: Eingezahltes Kapital und erwirtschaftete Renditen wachsen zusammen weiter, da die Erträge reinvestiert werden.
Über Zeit wird so auch auf die bereits erzielten Gewinne erneut eine Rendite erzielt, was den Vermögensaufbau enorm beschleunigt.
Psychologisch unterstützt der Zinseszins-Effekt ein langfristiges Denken, da das stetige Wachstum motivierend wirkt. Anleger sehen, wie ihr Vermögen sich von selbst vermehrt, und tendieren dazu, das Geld nicht für kurzfristige Konsumwünsche zu nutzen, sondern weiter wachsen zu lassen.
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Während der Sägezahneffekt immer wieder den Vermögensaufbau unterbricht, belohnt der Zinseszins-Effekt jene, die Geduld und Disziplin aufbringen, mit überproportionalen Erträgen.
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Alternative Spar- und Anlageformen

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Wenn du langfristig investieren möchtest, bieten sich heutzutage viele bessere Alternativen an, die höhere Renditen versprechen.
Eine besonders attraktive Option sind beispielsweise der ETF-Sparplan oder fondsgebundene Lebensversicherungen. Diese ermöglichen es dir, in den Aktienmarkt zu investieren, wobei du von der langfristigen Wachstumsdynamik der Märkte profitieren kannst. Hier kannst du von deutlich höheren Renditen im Vergleich zu klassischen Sparformen wie dem Bausparvertrag profitieren.
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Im Gegensatz zum Bausparvertrag hast du bei diesen alternativen Investitionsformen keine Bindung und keine jährliche Begrenzung.
Du kannst deine Investments je nach Bedarf anpassen und von der langfristigen Entwicklung der Märkte profitieren.
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Großeltern als Bausparförderer – Eine Tradition im Wandel

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Ein weiterer Aspekt des Bausparens ist die Tradition, dass Großeltern für ihre Enkelkinder Bausparverträge abschließen. Besonders früher war dies eine gängige Methode, um den Enkeln zu helfen, sich später eine Immobilie zu leisten. Doch mit den aktuellen Konditionen stellt sich die Frage, ob diese Form des Sparens noch zeitgemäß ist.
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In einer Zeit, in der Renditen aus klassischen Sparformen stagnieren, sind andere Anlagemöglichkeiten wie ETF-Sparpläne deutlich lukrativer.
Die langfristige Rendite eines gut aufgestellten ETF-Sparplans kann die Zinsen und Prämien eines Bausparvertrags bei Weitem übertreffen.
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Besonders für Großeltern, die ihren Enkeln langfristig etwas Gutes tun möchten, sind ETF-Sparpläne oder fondsgebundene Lebensversicherungen eine deutlich sinnvollere und renditestärkere Alternative.
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Written by Katja